Es ist Sommer und somit Yukata-Zeit in Japan! Der Yukata ist in Europa als Sommer Kimono bekannt. Bei japanischen Ausstellungen sehen wir manchmal in Yukata gekleidete Leute auch in der Schweiz. Das Thema für heute ist „Yukata“!!
Was ist Yukata?
Wortursprung
Vor dem 12. Jahrhundert gab es fürs Baden eine Kleidung für die Leute vom Adelsstand, die ursprünglich „Yukatabira“ hiess. Das Wort wurde zusammengesetzt aus „Yu“ (bedeutet heisses Wasser) und „Katabira“ für einschichtiger Kimono.
Damals waren die Bäder wie eine Sauna, meistens ein Dampfbad. Man benutzte den Yukatabira, um den Körper vor Verbrennungen durch den heissen Wasserdampf zu schützen. Nach dem Dampfbad wusch man den Schweiss mit warmem Wasser ab. Danach wurde der Yukatabira ausgewrungen, um den Körper abzutrocknen. Diese Kleidung diente als Badekleidung und auch als ein Badetuch.
Ausserdem wollte man mit dieser Kleidung den Körper bedecken, da man ja mit anderen Leuten zusammen badete.
Die Stoffe des Yukatabira waren weiss und ohne Muster, gefertigt aus Hanf. Diese Stoffe waren gut gegen Wasser und zudem waren sie schnell getrocknet.
Später wurde der „Yukatabira“ verkürzet und in „Yukata“ umbenannt.
Geschichte
Im 16. Jahrhundert ging man nackt ins Bad. Nach dem Baden trug man den Yukatabira, um den Schweiss ab zu reiben. Er diente als Bademantel.
Von daher denken Europäer vermutlich heutzutage den Yukata auch als japanischen Bademantel oder Morgenmantel. Vielleicht…
Während des 18. Jahrhundert hatte die Art zu Baden sich geändert. Sentō (öffentliche Badehäuser) wurde populär unter Bevölkerung, die nicht dem Adel angehörte. Gleichzeitig begann man den Yukatabira verkürzt Yukata zu nennen. Man trug den Yukata als eine einfache Kleidung nach dem Baden.
Ab dieser Zeit besteht der Yukata nicht mehr aus Hanf, sondern aus Baumwolle. Die Herstellung von Baumwollstoffe wurde gesteigert, somit wurden sie sehr günstiger als früher.
Später wurden Yukata nicht nur als eine einfache Kleidung nach dem Baden verwendet, sondern auch ein Kleidung für Bon-Odori (Tanz-Feste für die Seelen der Toten während der Sommerferien), Hanami (Kirschblütenfeste) oder Matsuri (japanische Volksfeste).
Im 19. Jahrhundert wurden Yukata als lockere Sommerkleidung verwendet. Dann erschienen verschiedenfarbige gemusterte Yukata auf dem Markt. Das Vorbild des heutigen Yukata entstand also zu dieser Zeit.
Der Yukata heute
Auch heutzutage trägt man in Japan den Yukata immer noch.
Ein Yukata besteht aus leichten Baumwollstoffen, die sehr luftdurchlässig sind. Während der heissen Sommerzeit ist er eine ideale Bekleidung. Dazu ist er einfacher als ein Kimono zu tragen.
Yukata gibt es mit ganz verschiedenen Farben und Mustern, wie zum Beispiel mit bunten modernen und klassischen Mustern wie Schmetterlinge, Libellen, Bambus, Kirschblüten oder Pfingstrosen. Viele Frauen lieben es, ihren Yukata mit einem passendem Obi (Gürtel) und Geta (Holzsandalen) zu kombinieren.
Für bestimmte Sommerevents wie Hanabi-Taikai (Grossfeuerwerke), Bon-Odori (Tanz-Feste für die Seelen der Toten während der Sommerferien), Tanabata-Feste (Sternenfeste) oder Natsu-Matsuri (japanische Volksfeste im Sommer) sind Yukata als Bekleidung sehr beliebt.
Bon-Odori
Matsuri
In Onsen-Gai (Thermalquellstädte) oder Ryokan (traditionellen japanischen Hotels) trägt man ebenfalls einen Yukata.
Onsen-Gai
Seit der Cool Biz (eine Kampagne des japanischen Umweltministeriums, um den Energieverbrauch von Klimaanlagen in Büros durch legere Kleidung zu senken) werden Yukata auch als Uniform oder Arbeitskleidung in ein paar Gemeinden verwendet.
Yukata haben eine lange Tradition in Japan, gleichzeitig werden sie immer wieder weiter entwickelt und der neuen Zeit angepasst. Besonders dank den Frauen in den verschiedenen farbigen Yukata mit künstlerischen Muster, erlebst du die Sommerzeit in Japan mit einer besonders farbenfrohen Note.
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